Seit einigen Jahren entwickelt Prof. Chris Meier mit seinem Arbeitskreis erfolgreich chemisch-modifizierte Nucleosid-Analoga mit der Intention, die entsprechenden phosphorylierten Derivate in Zellen zu transportieren und dort durch eine chemisch induzierte Hydrolyse die Nucleotide freizusetzen. Die Nucleotide sind Vorstufen für antiviral aktive Verbindungen, die in den Replikationsmechanismus eingreifen. Auf diese Weise wird die Vermehrung von Viruspartikeln unterbunden.
Die von Prof. Chris Meier entwickelten lipophilen Derivate, sogenannte cycloSal-Verbindungen, agieren also als chemische trojanische Pferde
. In den letzten Jahren wurden hier verschiedene Nucleosid-Analoga intensiv untersucht: Dabei konnte nicht nur eine starke Verbesserungen in der antiviralen Aktivität der Verbindungen nach lipophiler Derivatisierung beobachtet werden, sondern es gelang in einigen Fällen sogar, ein biologisch inaktives Nucleosid-Analogon in eine antiviral aktive Verbindung zu verwandeln. So konnte z.B. nicht nur die Anwendungsbreite bei einem bestimmten Nucleosid erweitert werden, sondern es wurden sogar neue potentielle Wirkstoffe gegen Pocken-Viren identifiziert.
Prof. Chris Meier wird zunächst eine Übersicht über das Konzept der cycloSal-Derivate geben und anschließend anhand von Beispielen das Potential eines solchen Ansatzes verdeutlichen.
::: Weitere Beiträge zur Friedensforschung im Rahmen des ZNF-Kolloquiums Naturwissenschaft und Friedensforschung seit Wintersemester 2006/2007
Produktion & Postproduktion: Kamilla Nowicki im Auftrag des MMKH
Naturwissenschaften und Friedensforschung
Das interdisziplinäre Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) integriert Fragen der Friedensforschung in die Arbeit der naturwissenschaftlichen Departments der Universität. Es betreibt innovative naturwissenschaftliche und interdisziplinäre Forschung und Lehre. Der Bogen spannt sich von experimentellen Arbeiten im Labor über die Leitung internationaler Expertennetzwerke bis hin zu Politikberatung und Entwicklungsarbeiten für internationale Rüstungskontrollorganisationen.
Die Gründung des ZNF geht auf eine gemeinsame Initiative von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus zehn Departments der Universität Hamburg sowie dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg IFSH zurück. Zur Einrichtung des Zentrums wurde zwischen diesen Institutionen und dem Universitätspräsidium eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Am 1. März 2006 hat das ZNF seine Arbeit aufgenommen.
Die Koordination dieser Veranstaltung vom Wintersemester 2006/2007 bis einschließlich Sommersemester 2007 übernahmen Prof. Martin Kalinowski und Dr. Irene Schwier vom Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) in Hamburg.
Diese Reihe wurde in Kooperation mit dem Multimedia Kontor Hamburg (MMlab) produziert.
Podcast- und Vodcastplattform des ZNF an der Universität Hamburg